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Die deutsche rechtschreibung


autor

titel

Die deutsche rechtschreibung.

untertitel

auß den regeln irer historischen entwicklung und mit fergleich aller germanischen dialekte dargestellt.

verlag

ferlag fon H. J. Häfele's buch- und kunsthandlung

ort

Leipzig

datum

standort(e)

zentralbibliotek Zürich: signatur 1868/118, magazin 06, auf bestellung, benutzung im lesesaal

auszug (seite 5, große buchstaben)

— die in der klassischen zeit des mittelhochdeutschen entstandenen und fixierten regeln werden teilweise wider fallen gelaßen und Geiler schreibt z. b. cristus und Kristus neben einander, dagegen bekomen jetzt ferschidene haubtworte den großen anlaut, besonders titel (z. b. Priorin) oder halbeigennamen (z. b. Sonnentag).

§. 5. Fon nun an geht der große anfangsbuchstabe almälich in den außschließlichen besitz jedes haubtwortes über. zuerst erhalten in appellativa, dann sachliche haubtworte, endlich alle one außname. gegenüber diser abenteuerlichen schreibweise setzt die historische rechtschreibung in hinblick auf die klassische zeit des mittelhochdeutschen und auch in angleichung an die orthographie aller andern europäischen kulturfölker folgendes an:

III. regel: ein großer anlautbuchstabe wirt nur gesetzt:

1) in eigennamen fon personen, ländern, fölkern, wenn sie haubtworte sint. z. b. Cäsar, Ungarn, Spanier; beiworte, von inen abgeleitet, bleiben klein, z. b. cäsarisch, ungarisch, spanisch.

2) im anfange fon strophen, kapiteln, abschniten, absätzen, paragraphen etc.; mit kleinen Buchstaben dagegen beginnen die verszeilen und die einzelnsätze in kapiteln etc., mag nun ein schlußpunkt, frage- oder außrufzeichen forangehen.

3) da das wort Got uns Europäern fast zum eigennamen geworden ist, so könte man dessen großschreiben ferteidigen; alle andern titel dagegen sint durchauß klein zu schreiben; eben so werden alle höflichkeitsaußdrücke, z. b. sie, du (in briefen etc.) so wie selbstferständlich alle andern haubtworte und haubtwörtlich gebrauchten wortarten mit kleinen aufangsbuchstaben bezeichnet.